EXODUS | Das Buch der Erlösung

EXODUS | Das Buch der Erlösung

Das zweite Mose-Buch (Exodus=“Auszug“; hebr. Schemot=“Dies sind die Namen“) beschreibt die Erlösung und Befreiung des Volkes Israels aus Ägypten und ihre Lagerzeit in der Wüste vor Gott am Berg Sinai.

Das Kapitel 1 beschreibt, WORAUS Israel errettet wurde, die überaus prekäre Situation Israels in Ägypten. Israel sollte aus der bedrückenden Knechtschaft (Sklaverei; 1:8-14) und dem sicheren nationalen Tod durch Tötung aller männlichen Neugeborenen (1:15-22) errettet werden.

Die Kapitel 2-12 beschreiben, WIE Israel errettet werden sollte, mithin die Methode Gottes zur Errettung. Drei Dinge fallen auf:

  1. Schon bevor das Volk zu Gott um Rettung schreit (2:23-25) finden wir die Geburt und anschließend die Zubereitung und Sendung eines Retters: Mose. Mose vertritt gemeinsam mit Aaron das Volk Israel und den Willen Gottes vor dem Pharao. Gott offenbart sich gegenüber Ägypten in 10 Plagen als souveräner Gott und Richter, aber gegenüber Israel als souveräner Erretter (Kap. 2-11).
  2. Im geforderten Opfertod eines unschuldigen Tieres (Passahlamm) zeigt Gott die Notwendigkeit des Blutes zur Rettung vor dem Gericht Gottes über das Unterdrückervolk Ägypten (Kap. 12).
  3. Kapitel 4 zeigt ferner, dass Glaube (5x) unverzichtbar zur Rettung ist.

Die Kapitel 13-40 beschreiben, WOZU Israel errettet werden sollte, mithin das Ziel der Errettung. Gott will sein Volk zu sich selbst bringen, Gemeinschaft mit ihm haben und inmitten seines Volkes wohnen.

  1. Am Beispiel der Weihe der Erstgeburt wird deutlich, dass das Volk (sich und) das Beste Gott hingeben muss; Gott rettet sei Volk souverän zur Freude aller (Kap. 13-15).
  2. Gott bringt sein Volk zu sich selbst, indem er es sicher durch die Wüste führt und Rettung in mancher Gefahr von innen (z.B. Murren) und außen (z.B. Kampf gegen Amalek) ist. Am Berg Sinai angekommen, schenkt Gott Israel eine Zeit der Ruhe und der Offenbarung seines Willens (u.a. den Dekalog, Rechtsbestimmungen und Sittengesetze) und schließt mit Israel den Sinaibund (Kap. 16-24).
  3. Der Retter-Gott will unter seinem Volk wohnen, daher gibt er Anweisung und Vorschrift, ihm eine Wohnung (Stiftshütte, Tabernakel) zu bauen und Priesterdienst und Opfer einzuführen. Leider betet das Volk noch vor Erhalt der Gesetzestafeln unter Anleitung von Aaron Jahwe (!) mit einem goldenen Kalb an, aber Gott gibt gnädig eine zweite Chance und erneuert den Bund. Herzenswillige Männer und Frauen stiften im Überfluss die Materialien für die Stiftshütte und verfertigen alle Einrichtungen mit Weisheit, Hingabe und Präzision gegenüber dem Mose gezeigten Muster. Letztendlich darf die Stiftshütte aufgerichtet, geweiht und in Betrieb genommen werden. Das Buch Exodus endet mit dem Einzug der Herrlichkeit Gottes in die Stiftshütte (Tabernakel). (Kap. 25-40).

Kapitel 24:4 sagt, dass Mose die Worte Gottes (nur die Gebote?) niederschrieb, so dass er Autor oder zumindest Materiallieferant des Buches Exodus war; der Empfänger ist das Volk Israel.