GENESIS | Das Buch der Ursprünge

GENESIS | Das Buch der Ursprünge

Das erste Mose-Buch (Genesis=“Schöpfung, Ursprung“; hebr. Bereshit=“Im Anfang“) schildert eine ganze Reihe fundmentaler Anfänge und Ursprünge, die durch Gott initiiert und realisiert wurden. Der erste, kurze Satz fasst die Erschaffung von Zeit, Raum und Materie in einem ex nihilo-Akt (bara) des allmächtigen Schöpfergottes zusammen. Als Selbstoffenbarung Gottes klärt Genesis für den Glaubenden viele Fragen bezüglich Gott, Mensch und Sünde, auf die wir Menschen mangels Anwesenheit oder Erkenntnisvermögen keine verlässlichen Antworten haben (vgl. Hebräerbrief 11:3). Gott offenbart sich als einiger und pluraler Gott, das Wort Gottes und der Geist Gottes werden besonders erwähnt.

Das Buch Genesis beschreibt die Urgeschichte der Erde und die Geschichte der Patriarchen Israels, und damit eine Vielzahl von Anfängen (Genesis) und Bundesschlüssen Gottes mit Menschen.

Die Kapitel 1-11 beschreiben die Erschaffung von Himmel und Erde sowie der Menschen durch Gottes Wort. In großen Linien wird die Urgeschichte der Menschen skizziert. Gott ist der souverän Handelnde, sowohl in der Schöpfung als auch im Lenken, Segnen und Richten der Menschen. Vier wesentliche Ereignisse markieren die Urgeschichte: Schöpfung, Sündenfall des ersten Menschenpaars, die Sintflut und später die Sprachverwirrung (Babel) als Gericht über alle Menschen. Die Sintflut „Große Flut“ kam als weltweites Gottesgericht, weil die bevölkerte Erde „mit Gewalttat erfüllt“ war. Nur Noah und seine Familie wurden durch eine Arche gerettet und setzten das Menschengeschlecht fort.

Die Kapitel 12-50 beschreiben die Geschichte der vier Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob (Israel) und Joseph. Die Patriarchengeschichte beginnt mit der Berufung und Segnung Abrams (Abrahams) in Ur. Weilten die Patriarchen anfangs hauptsächlich im verheißenen Kanaan und ließen sich dort begraben, zog der alte Jakob (Israel) mit seiner kompletten Sippe (inkl. den 12 Stammvätern) nach Ägypten, wo Joseph inzwischen zweithöchster Gebieter nach dem Pharao geworden war.

Wiewohl diese Männer und ihre Frauen nicht immer Gottes Willen gehorsam waren, sondern in allen Bereichen des Lebens sündigten und Gottes erziehende Hand spürten, bekräftigte Gott (Jahwe) immer wieder seinen Bund mit Abraham: Gott wollte ihn zu einer großen Nation zu machen, zum Segen für alle Nationen setzen. Der Bericht der Genesis endet mit dem Tod Josephs.

Autor und Zeit. Das Buch Genesis nennt seinen Autor, die Entstehungszeit und das Verfassungsziel nicht. Das AT und das NT (in Person auch der Sohn Gottes!) geben aber verlässlich Mose als Autor an. Die berichtete Zeitspanne reicht von der Schöpfung bis zum Tod Josephs (ca. 1800 vChr).

Die textliche Struktur durch die wiederkehrende Formulierung „Dies ist die Geschichte…“ (zB Genesis 2:4; 6:9; 37:2) deutet auf die Verwendung eines Tontafel-Archivs durch Mose hin.

Merkhilfe für die inhaltliche Struktur: vier große Ereignisse (4x „S“) und vier  große Patriarchen Israels:

  • Urgeschichte (Gen 1–11)
    • Schöpfung
    • Sündenfall
    • Sintflut (=“Die Große Flut“)
    • Sprachverwirrung (Babylon)
  • Patriarchengeschichte (Gen 12–50)
    • Abraham
    • Isaak
    • Jakob
    • Josef