PHILIPPER | Echte christliche Freude

PHILIPPER | Echte christliche Freude

Der Philipperbrief ist ein Dankbrief für eine Spende und beschreibt aus der Feder des gefangenen Apostels Paulus die Einheit und Freude, die man trotz aller Widerwärtigkeiten als normale christliche Erfahrung eines Lebens in Christus haben und genießen kann, wenn man die „Freudenkiller“ systematisch ausrottet.

Etliche „Freudenkiller“ waren offenbar in Philippi wirksam. Wir lesen von Neid und Streit als Motive der Evangeliumsverkündigung (Kap. 1), von Rivalitäten, Parteisucht und persönlichem Ehrgeiz unter den Heiligen (2:3–4; 4:2) und auch die Geißel judaisierender (zum Gesetz Mose zurückführender) Irrlehrer hatte schon Philippi erreicht (3:1–3).

Was hat der Christ (eine Gemeinde) dagegen zu setzen? Christus! Das Leben als Christ hat in Christus Vorbild, Ziel und Mittelpunkt. Christus ist der Lebenszweck (1:21), das Lebens- und Gesinnungsvorbild (2:5), der Lebensinhalt (3:8), das Lebensziel (3:14), die Freude (4:4) und die Lebenskraft (4:13). Christsein heißt also: wie Christus sein und in Christus alles zu finden.

Anhand einer Ermahnung zur Einheit (Kap. 2) stellt Paulus die beispielhafte Gesinnung von 4 Vorbildern vor: Christus, Paulus, Timotheus und Epaphroditus. Dies gibt Anlass zu einem der schönsten Texte über die Erniedrigung und Erhöhung Christi („Christushymne“, 2:5-11). Paulus fordert zu einem christlichen Lebenswandel auf und warnt vor einem Rückfall in die Gesetzlichkeit und Unmündigkeit (Kap. 3). Wer Christus als Zentrum seines Lebens und Gottes Gegenwart im Leben realisiert, ist zu einem echt christlichen Leben befähigt (Kap. 4).

Kennzeichnend für diesen Brief ist die Wortfamilie Freude/sich freuen/froh (4x/8x/3x).

Der Autor Paulus (1:1; vgl. 3:4–6) schreibt (mit Timotheus) an die Gemeinde in Philippi, von der er einige namentlich kennt. Er ist wohl gefangen (1:13), hat aber Besuch (4:21f). Die Philipper hatten ihm eine Geldgabe gesandt (4:10.18), was sie schon öfter getan hatten (4:16). Der Geldbote Epaphroditus war sterbenskrank geworden; Paulus sendet ihn mit Dankbrief zurück (2:25–30; 4:18). Die Missionsgeschichte (Apg.) liefert weiteres.