1. JOHANNES | Tests der Gotteskindschaft
Der 1. Johannesbrief hilft seinen Lesern in liebevoller Weise, durch klare Aussagen (Zeugnisse, Wahrheit) über das Wesen und die Kennzeichen des ewigen Lebens Gewissheit des persönlichen Heils im Glauben an den Sohn Gottes zu finden.
Sicherheit und Gewissheit des Heils ist der Normalfall für ein Kind Gottes und erwächst aus der lebendigen Glaubensgemeinschaft mit dem Sohn Gottes, den Aposteln und den anderen Kindern Gottes sowie der aus dieser Gemeinschaft entstehenden tiefen Freude (1:1-4). Daher wird auch der Umgang mit den diese Freude bedrohenden Dingen besprochen: persönliche Sünde, falschen Lehre und antichristliche Lehrer (Kapitel 2, 4).
Kapitel 1 setzt den Schwerpunkt auf die lebendige, freudige und heilige Gemeinschaft der Kinder Gottes und auf die Übereinstimmung von Reden und Handeln: „Wenn wir sagen…“. Kapitel 2 zeigt uns Jesus als Fürsprecher beim Vater und als Vorbild unseres Lebenswandels. Die Kinder Gottes bilden eine Familie mit Kindern, Herangewachsenen und Vätern, die mit dem und für den Vater leben und nicht der Welt und ihrer verderblichen Lust. Dabei belehrt sie der Heilige Geist und erhält die Hoffnung auf Jesu Ankunft lebendig.
In Kapiteln 3-5 liegt der Schwerpunkt auf der Gotteskindschaft („aus Gott geboren“) und was ein Gotteskind kennzeichnet. Insofern kann man diese Texte auch als eine Reihe von Tests oder Prüfkriterien für Kinder Gottes verstehen: ein Kind Gottes tut Gottes Willen, liebt die Mitgeschwister und glaubt die Wahrheit. Die Wahrheit besiegt die Lüge, die Liebe die Furcht. Die Liebe Gottes zu uns ist eine selbstlose, aufopfernde Liebe, zu der Kinder Gottes ebenfalls befähigt und aufgerufen sind. Wer Kind Gottes ist, liebt, gewinnt und bekommt von seinem Vater Sicherheit und alle nötige Fürsorge und Schutz.
Der Autor bleibt anonym, scheint aber aus dem Kreis der Apostel Jesu zu stammen, die Jesus engst erlebt hatten (1:1-3). Er spricht seine Leser liebevoll mit „Kindlein“ (9x) an.