Der Epheserbrief stellt die Herrlichkeit der Gemeinde Gottes, des Leibes Christi, dar: ihre göttlich-vorzeitliche Berufung, ihre erhabene Stellung „in Christus“, ihre Einheit, ihr himmlisches Ziel, aber auch ihren praktischen Wandel und ihren geistlichen Kampf auf Erden.

Im lehrhaft-grundlegenden ersten Teil (Kap. 1–3) geht es vor allem um die christliche Stellung der Gemeinde und ihrer Glieder „in Christus“. Ein wunderbares trinitarisches „Lied der Erlösung“ (1:3-14) setzt den Ratschluss des Vaters, das Werk des Sohnes und das Werk des Heiligen Geistes an den Anfang; es geht um den Preis Seiner Herrlichkeit (3x als Refrain). Die vorweltliche Erwählung aus Gnaden durch Gott-Vater gehört zur Spitze des Lobpreises. Nach dem apostolischen Gebet um Erkenntnis wird in Kapitel 2 erklärt, wie Gott die Trennung zwischen sich und dem Menschen und zwischen den Menschen(gruppen) im Friedensbringer Christus beseitigt hat. Der Exkurs des Kapitels 3 (V2–21) betrifft die Ausbreitung des „Geheimnisses des Christus“ (der Gemeinde) im Dienst des Paulus, gefolgt von einem Apostelgebet zum Vater.

Im lehrhaft-praktischen zweiten Teil (Kap. 4–6) geht es um die christliche Lebensführung und die mit der christlichen Stellung verbundenen Pflichten. Der Wandel der Gemeinde in der Zeit (4:1–6:9) und der Kampf der Gemeinde in der geistlichen Waffenrüstung wider den Feind (6:10–20) stehen im Vordergrund. Der neue Mensch soll seinen Wert zuerst auf dem Gebiet des alten Menschen beweisen: in der Glaubensgemeinschaft (4:22–5:21), der Lebensgemeinschaft von Ehe und Familie (5:22–6:4) und in der Arbeitsgemeinschaft (6:5–9). Schluss- und Segensworte beenden den Brief.

Kennzeichnend für die Botschaft ist der häufige Gebrauch der Wortfamilie lieben/Liebe (9x/10x), die den Brief auch „einrahmt“ (1:4.6; 6:23-24).

Der Autor Paulus ließ den Brief von Tychikus überbringen (6:21f). Weiteres liefert die Missionsgeschichte (Apg, Offb 2).