JOSUA | Inbesitznahme des Erbes

JOSUA | Inbesitznahme des Erbes

Das Buch Josua beschreibt, wie Gott seine Zusagen an Abraham (1Mo 12), Jakob, Isaak, Mose über das Erbteil Israels im „gelobten Land“ treu erfüllte (Mottovers in 21:45 u. 23:14). Dazu gebrauchte Gott nach Mose einen neuen, treuen und bewährten Diener: Josua.

Nach den letzten Vorbereitungen zur Landereinnahme (Kap. 1-2) wird das Zentrum des Landes erobert (Kap. 3-12): das Südland (9-10) und das Nordland (11), darunter viele Königreiche (12). Die erfolgreiche Eroberung Jerichos (Bild; Stich von J.S.v. Carolsfeld) und die Sünde Achans mit nachfolgender Niederlage und Gottesgericht (6-7) sind Schlüsselereignisse in dieser Phase.

In Kapiteln 13-21 wird das Land an die Stämme vollständig verteilt, wobei darunter weitgehend eroberte Gebiete (13-17) und teilweise noch unbesetzte Gebiete (18-21) sind. Der Stamm Levi hat eine Sonderstellung (13). Kaleb bekommt sein verheißenes Erbe (14). Vorbildlich am Segensland interessiert sind die Töchter Zelophchads (17). Auch Josua wird mit besonderem Erbteil belohnt (19).

Kapitel 22-24 bilden den Abschluss dieser Segenszeit. Die Kämpfer der 2 1/2 transjordanischen Stämme werden nach Hause entlassen (22). Der scheidende Führer Josua hält seine erste Abschiedrede (23). Er ruft dann alle Stämme in Sichem zusammen (24) und ermahnt sie am eigenen Vorbild zur Abkehr vom Götzendienst und zur Treue gegenüber Gott, damit sie Land und Segen Gottes behalten.

Ein Nachtrag berichtet vom Tod Josuas mit 110 Jahren.

Das Buch berichtet vom Einzug bis zum Tod Josuas, also eine Zeitspanne von ca. 30 Jahren. Josua wird nicht als Autor angegeben, aber z.B. 24:26 deutet an, dass er einiges davon am Lebensende verfasste. Dass Rahab noch lebte (6:25), deutet auf eine frühe Verfassungszeit.

Eine geistliche Parallele für die Zeit der christlichen Gemeinde ist z.B. im Brief an die Epheser zu finden: feste Zusage eines geistlichen Erbes mit vielen Segnungen, Aufruf zum entschiedenen geistlichen Kampf nach Gottes Anweisungen und mit Gottes Wort und Wahrheit, um das in Besitz zu nehmen, was uns schon von Gott her zugeeignet ist. Im Gegensatz zu damals (und manchen Religionen heute) hat die christliche Gemeinde allerdings keinen Auftrag zum physischen Kampf („wider Fleisch und Blut“), vielmehr gilt jedem Christen das Gebot Jesu Christi: „Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet die, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen.“ (Lukas-Evangelium 6:27-28 Elb).