Zweite Chronik berichtet die Geschichte des Königs Salomo sowie der ihm folgenden Könige Judas bis zur babylonischen Deportation mit besonderem Blick auf den Tempel in Jerusalem.

Der erste Teil (Kap. 1–9) beschreibt die glanzvolle Regierungszeit Salomos in einmaliger Weisheit und größtem Reichtum (Schebas Königin staunt), den Bau des wunderbaren Tempels, dessen Einweihung mit Gebet und Opfer Salomos, sowie Salomos politische und ökonomische Erfolge. Der Tempelbau war Salomos Herzenssache: Gott wohnte dort, alles Gebet sollte dorthin gerichtet werden. Gott legte Segen und Fluch als Folge von Gehorsam bzw. Ungehorsam fest (7:11-22) und liefert damit den Schlüssel für die weitere Geschichte Judas.

Der zweite Teil (Kap. 10-36) beschreibt die Geschichte der Könige Judas (Davidische Dynastie) von Rehabeam bis Zedekia. Nach Salomos Tod geschieht die Reichsteilung. Juda erlebt Zeiten geistlicher Erneuerung und Tempeldienstes (zB Asa, Josaphat, Joas, Hiskia) und Zeiten übelsten Götzendienstes (zB Joram, Ahas, Manasse). Gott redet durch Propheten wie Micha, Jesaja, Jeremia zu Juda. Er vergibt den Bußfertigen und beweist seine Bündnistreue (hesed) im Beistand gegen feindliche Weltmächte. Das Edikt Kyrus’ ist Gottes Hoffnungslicht am Ende dieses Niedergangs.
Der Bericht geht von Salomos Aufzug zum Zelt der Zusammenkunft in Gibeon bis zum Edikt Kyrus’ zum Tempelwiederaufbau. Der Autor wird nicht benannt. Er verwendete Aufzeichnungen (zB 9:29; 28:26) und schrieb wohl nachexilisch.

Hilfreiche Quellen: Textharmonie Samuel-Könige-Chronika