ESRA | Zurück zu Gottes Wort
Das Buch Esra berichtet von den ersten beiden Rückwanderungswellen der nach Babylon exilierten Juden unter Serubbabel und Esra zum Wiederaufbau Jerusalems und des Tempels.
Kapitel 1–6 beschreiben die erste Rückkehr nach Jerusalem und den Wiederaufbau unter Serubbabel und Jeschua. Der persische Weltherrscher Kyrus gibt im Namen Gottes den Erlass, den Tempel wieder aufzubauen. Eine genau verzeichnete Schar von Juden folgt diesem Aufruf, baut Altar und Tempelgrundlage auf und beginnt wieder zu opfern. Obwohl Widerstände einen Baustopp verursachen, motiviert Gott das Volk im 2. Regierungsjahr des Darius durch die Propheten Haggai und Sacharja zum Weiterbau. Der Bau wird im 6. Regierungsjahr des Darius eingeweiht, das Passah wieder gefeiert.
Kapitel 7-10 beschreiben die zweite Rückkehrwelle nach Jerusalem unter Esra zur Zeit Artasastas, sowie dessen Reformen. Als Priester und Schriftgelehrter legt Esra großen Wert auf Gottes Wort, öffentliche Verkündigung und Belehrung des Volkes. Das Problem von Mischehen („Treulosigkeit“) wird erkannt und unter öffentlichem Bußgebet Esras und des Volkes beseitigt. Dies lehrt, dass außer den äußeren Bedingungen auch ein reines Leben für den Gottesdienst nötig ist. Nicht nur äußere Feinde, sondern auch interne Probleme können Gottes Auftrag hindern.
Der Bericht geht vom 1. Jahr des Kyrus bis zu den Reformen Esras unter Ahasveros. Der Autor wird nicht benannt. Für Esra spricht die Ich-Form in Kap. 7-10. Er verwendete wohl Aufzeichnungen.
(Bildquelle: Bilder zur Bibel, Gründung des Tempels (Esra 3:10), Holzschnitt von Julius Veit Hans Schnorr von Carolsfeld, 1794-1872)