1. PETRUS | Stehen in der Gnade Gottes
Der 1. Petrusbrief ermuntert und ermahnt angefochtene Gläubige in der Diaspora, dass sie, trotz Ablehnung und Verfolgung aufgrund ihrer doppelten Fremdlingsschaft der Abstammung und dem Glauben nach, ein heiliges, gottgefälliges Leben führen sollen. Der Gott aller Gnade würde sie durch alle Leiden hindurch sicher und souverän zur himmlischen Herrlichkeit führen, denn sie standen in der wahren Gnade Gottes (5:10.12).
Petrus schreibt einen seelsorgerlichen Brief voller Trost, Ermunterungen und Ermahnungen, gegründet in Gottes verlässlichem Wort und souveränen Willen (1:2; 5:12). Er schreibt grundlegend Lehrhaftes und baut darauf seine praktischen Anweisungen auf. Er verweist auf Christus als Vorbild und Ziel der Glaubenshoffnung und stärkt so den Glauben. Er macht das christliche Lebensprinzip klar: es geht durch Leiden zur Herrlichkeit (1:6f.11; 4:13f; 5:1). Bedeutsam ist die feste Kette: Auserwählung, Wiedergeburt, Heiligung (heiliger Wandel), Warnungen und Trost bzgl. Verfolgungen, das Bild von Hirte(n) und Herde und schließlich Verherrlichung.
Jeder wiedergeborene Christ ist ein Priester mit einem heiligen Priesterdienst (Gott verehren mit heiligen Opfern) und einem königlichen Priesterdienst (Gottes Wesen der ungeretteten Welt verkündigen; vgl. 2:5.9).
Petrus ist unser Denken wichtig (1:13): denkt an unser großes Heil (1:3-2:10), an unser großes Vorbild in Wandel, Wort und Tat (2:11-4:6), und an die große Hoffnung, dass Jesus wiederkommt (4:7-5:11)!
Der Autor Petrus, Apostel Jesu Christi, schreibt einer juden- und heidenchristlichen Leserschaft in der sog. Diaspora in 5 röm. Provinzen Kleinasiens. Er verwendet viele Zitate und Anspielungen auf das AT, insbes. messianische (2:7f; Ps 118:22), und kennt Jesus und Markus persönlich (5:1.13). Als Sekretär diente Silvanus (5:12).