1. KORINTHER | Korrektur einer Gemeinde
Der 1. Korintherbrief liefert Belehrungen und Antworten auf lehrhafte und praktische Probleme und Fragen der örtlichen christlichen Gemeinde in Korinth; er gibt dabei nicht nur eine tiefgehende Analyse und Therapie des geistlichen Zustands der Korinther, sondern liefert für jede örtliche Gemeinde verbindliche Anweisungen des Herrn Jesus Christus.
Drei Quellen informierten Paulus über die Probleme und Fragen („was … betrifft“) der Korinther: die Leute der Chloe (1:10ff), Besucher (16:17) und ein Brief. Sie hatten Parteiungen statt Einheit, Philosophien statt Gottesweisheit, skandalöse Unzucht, Rechtsstreitigkeiten zwischen Brüdern, falsche Ideen über Ehe und Zölibat, mit Götzendienst verbundene Praktiken und Zweifel an der Auferstehung. In den Versammlungen der Gemeinde gab es Verwirrung über Rolle und Stellung der Frau, Unordnung beim Brotbrechen, Unkenntnis über Wesen und Gebrauch der Geistesgaben, falsche Motive der Gabenausübung (Eigennutz statt Liebe zu den Glaubensgeschwistern) und Unordnung beim Reden in Fremdsprachen (Geistesgabe der Sprachenrede und -übersetzung).
In Kap. 1–4 geht es gegen die Spaltung der Gemeinde und für ihre geistlich-funktionale Einheit als Leib. In Kap. 5–16 geht es um Reinheit und Heiligkeit, daher wird die Gemeinde als Tempel Gottes dargestellt. Einige Probleme stammten wohl aus ihrer heidnischen Kultur, die sie mit in die Gemeinde Gottes brachten. Aber nicht der Weltgeist, sondern Gott, der Heilige Geist, soll die Gemeinde leiten und prägen.
Der Apostel Paulus schreibt (mit Sosthenes) den Korinthern (sowie allen örtlichen Gemeinden aller Zeiten) diesen mit Christi Autorität versehenen Brief. Timotheus wird nach Korinth gesandt (4:17; 16:10). Die Missionsgeschichte (Apg.) klärt die näheren Umstände.
Bildquelle: „Tempel des Apollon im antiken Korinth mit Akrokorinth im Hintergrund“ (Auszug), Autor: elveoflight; lizenziert unter der GFDL und CC-BY-SA-2.5,2.0, und 1.0.