AMOS | Soziale Ungerechtigkeit

AMOS | Soziale Ungerechtigkeit

Das Buch Amos beschreibt Gottes Treue zu seinem Bund, Israels Versagen, Gericht und endliche Wiederherstellung.

Amos, ein Mann aus dem Südreich, bekam acht prophetische Botschaften, „die er sah“ und verkündigte. Zuerst hört man das Brüllen Gottes im Gericht gegen sechs Nachbarvölker Israels, aber auch gegen Juda und Israel. Der Grund für letztere lag in dem von ihnen gebrochenen Bund und der Verachtung der Boten Gottes (2:12).

In drei Botschaften („Hört dies Wort“) liefert Amos detailliert die Gründe für das angekündigte, unvermeidliche Gericht (Kap. 3-6). Gott klagt, dass Israel trotz der Züchtigung Gottes nicht zu ihm zurückgekehrt war, und ruft zur Umkehr von Unrecht und Götzendienst auf. Die Selbstgefälligkeit und das Schwelgen in Luxus bei Verachtung der Armen und Geringen würde mit Verwüstung bestraft werden.

Amos bekommt dann eine Reihe von fünf Gerichtsvisionen („sehen“): Heuschrecken, Feuer, Senkblei, Obstkorb und Bethel-Tempel. Israel wird zerstört, aber Gott bewahrt einen bußfertigen Überrest (Kap. 7–9:10). Der Bethel-Priester Amazja widersteht Amos.

Ab 9:11 werden in souveränen „Ich werde“-Worten Jahwes, ihres Gottes, fünf Verheißungen der Wiederherstellung und Vollendung des Königtums Israels („Hütte Davids“) vorausgesagt.

Autor ist Amos, ein Schafhirte, Viehwirt und Maulbeerfeigenzüchter aus dem jüdischen Tekoa (1:1; 7:14), der zur Zeit des jüdischen Königs Ussija und des israelitischen Königs Jerobeam diente, zwei Jahre vor einem Erdbeben (1:1). Er verwendet poetische Ausdrucksweise (z.B. 8mal „wegen drei und wegen vier Freveltaten“).

(Bildquelle: Alois Wagner, München: AT-Chronologie (Auszug), Studienmaterial)