1SAMUEL | Begründung des Königtums
Das Erste Buch Samuel berichtet den großen Übergang der Regierung Israels von den letzten beiden Richtern zu den ersten beiden Königen, von der Theokratie zur Monarchie.
Der erste Teil (Kapitel 1–7) schildert, wie der von Hanna erbetene und vom Hohenpriester Eli ausgebildete letzte Richter und Prophet Samuel die Leitung in Israel übernimmt und eine Erweckung einleitet.
Der zweite Teil (Kapitel 8–15) berichtet den Aufstieg des Königs Saul. Israel will „wie die Nationen“ einen König (8), aber Samuel warnt sie davor. Letztlich bestimmt Gott Saul als ersten König Israels, lässt ihn vom „Königsmacher“ Samuel salben und schenkt ihm Siege (9-11). Samuel beschwört Israels Treue zu Gott und stirbt (12). Nach erfolgreichen Kämpfen Sauls und Jonathans gegen die Philister und Amalek vergreift sich Saul am Priesterdienst; das leitet seine Verwerfung ein (13-15).
Der dritte Teil (Kapitel 16–31) erzählt vom Abstieg und Untergang Sauls sowie vom Aufstieg Davids als gesalbtem, aber verworfenem König. David wird inmitten seiner Brüder gesalbt und kommt an den Hof Sauls (16). Er erringt beginnend mit der Tötung Goliaths (17) viele fantastische Siege, zieht sich dafür aber den glühenden Neid Sauls zu (18-20). Er muss hinfort als Geächteter durch Land und Ausland fliehen (21-30). Sauls letzte Schlacht gegen die Philister führt zu seinem und seiner Söhne Tod (31).
Beeindruckend ist, dass David es viele Jahre hindurch nicht wagt, sein Königtum durch Gewalttat an sich zu reißen, sondern Gott vertraut. Abschreckend ist die wankelmütige Emotionalität Sauls, der fromme Sprüche neben impulsiven Hass setzen konnte und in irrationaler Menschenfurcht seine mangelnde Gottesfurcht offenbarte.
Der berichtete Zeitraum beginnt etwas vor der Geburt Samuels (1:20) bis zur Beerdigung Sauls (31:13). Der Buchautor wird nicht benannt.
Hilfreiche Quellen: Textharmonie Samuel-Könige-Chronika
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