JAKOBUS | Lebendiger Glaube

JAKOBUS | Lebendiger Glaube

Der Jakobusbrief ermutigt und ermahnt seine gläubigen, angefochtenen Leser zu festem Ausharren, Dienst der Nächstenliebe, reine Rede, überzeugte Unterordnung und Demut sowie gegenseitiger Fürsorge, um so im christlichen Leben zu weiterer Reife zu gelangen, was das produktive Ziel jeder Glaubensprüfung ist.

Nach Jakobus ist ein Glaube ohne Werke ein toter Glaube, er ist weder echt noch rettend. So betont er das praktische Glaubensleben, das den verborgenen Herzensglauben offenbart, und spricht u.a. über Anfechtungen und Prüfungen von außen, innere Versuchungen durch die Sünde, Ausharren und Geduldigsein, Reifung im Charakter, Weisheit, Neid, Streit, Erlösung, Sünde, Lebensplanung, Arm und Reich, Krankheit, Sündenbekenntnis und Gott. Er schreibt dabei nicht lehrhaft, sondern wie man ein weises, gottgefälliges Leben in Demut und Gottesfurcht praktisch führen (oder erlernen) kann.

Jakobus schreibt einer jüdisch geprägten Leserschaft (15x „Brüder“), denn er verwendet viele hebräische Symbolismen und Worte (z.B. Synagoge, Erstlinge, Jahwe Zebaoth, Spätregen) und spielt breit auf das AT an (>40x). Er verwendet viele Bilder aus der Natur (ca. 30x) und schreibt energisch (ca. 45 Imperative), lebendig, kurz und prägnant. „Kompromisslos ethisch und erfrischend praktisch“ (J. R. Blue) zeigt er Ähnlichkeiten zur Predigt Jesu (Bergpredigt) und Johannes Baptist.

Der Autor Jakobus schreibt den 12 Stämmen (Israels) in der Diaspora. Weder das „Apostelkonzil“ noch die Tempelzerstörung werden erwähnt, was eine Abfassung davor vermuten lässt.

Eine interessante Abhandlung zur Identität des Jakobus und seiner Verwandtschaft mit Jesus Christus liefert Karl-Heinz Vanheiden in einem Bibelbund-Artikel.

Bekannt geworden ist die Wendung „sub conditione jacobi“ („unter der Bedingung des Jakobus“, in Briefen abgekürzt s.c.j.), die sich auf Jakobus 4:15 bezieht: „So Gott (oder: der Herr) will und wir leben“.