2. THESSALONICHER | Der Tag des Herrn
Der zweite Brief an die Thessalonicher ermuntert eine junge Gemeinde in Zeiten der Verfolgung und Anfechtung um ihres Glaubens willen mit der Hoffnung des Tages des Herrn und der dann erscheinenden Gerechtigkeit und Verherrlichung, und ermahnt sie in diesem Licht zu einem zeugnishaften Lebenswandel.
Ermutigung. Paulus dankt Gott für die glaubenden und liebenden Thessalonicher und ermutigt diese inmitten ihrer Verfolgungen und Drangsale, dass solches Ungemach nicht Gottes Strafe an ihnen, sondern Gottes Plan mit ihnen zur Aufrichtung seines Reiches ist. Wenn Jesus geoffenbart werden wird, dann wir Er allen dem Evangelium ungehorsamen Verfolgern Vergeltung, Strafe und Verderben geben. In den Heiligen aber wird er verherrlicht und durch die Glaubenden bewundert werden.
Erklärung. Um eingetretene Verwirrungen über die christliche Zukunft und Hoffnung zu beseitigen, erklärt er ihnen detailliert den Ablauf (Reihenfolge) der endzeitlichen Ereignisse. Der „Tag des Herrn“ war noch nicht, sondern würde erst nach großem Abfall und der Offenbarung des „Sohnes des Verderbens“ (Der Gesetzlose; 2:4.8) kommen, der Jesu Wirksamkeit nachäffen wird (2:9-10; Heb 2:3-4). Dies ist aber noch nicht möglich, weil der göttliche „Zurückhalter“ noch da war. Dass sie die Seligkeit und Herrlichkeit erlangen würden, macht Paulus dankbar und sollte die Thessalonicher innerlich und im Wort Gottes befestigen.
Ermahnung. Abschließend bittet Paulus für seinen Dienst um das Gebet der Gemeinde und weist die Herzen der Thessalonicher auf den Herrn als ihren festen Halt in Gehorsam, Liebe und Ausharren. Zum Vorbereitetsein auf Jesu Wiederkehr gehört auch ein fleißiger, arbeitswilliger Lebenswandel. Paulus gibt der Gemeinde Anweisungen, wie sie entsprechend „unordentlich Wandelnde“ züchtigen soll. In allem wünscht er ihnen Frieden vom „Herrn des Friedens“, denn dieser ist treu (3:3) und gibt Gnade (3:18).
Kennzeichnend die häufige Nennung des Herrn (kyrios, ca. 22x), der „Tag“ (2:2), die „Offenbarung“ (1:7), die Erscheinung (2:8) und die Wiederkunft/Ankunft (parousia; 3x) des Herrn. Der Autor Paulus (1:1; 2:5) schreibt (mit Silvanus und Timotheus) an die Thessalonicher, diesmal mit abschließendem „Echtheitszeichen“ (3:17).