1. THESSALONICHER | Jesus kommt wieder!

1. THESSALONICHER | Jesus kommt wieder!

Der erste Thessalonicherbrief ermuntert, tröstet und ermahnt die Angehörigen einer jungen Christlichen Gemeinde, die in götzendienerischem Umfeld ein vorbildliches christliches Zeugnis für ihren Herrn in Werken des Glaubens, Bemühungen der Liebe und der lebendigen Hoffnung der Wiederkehr Jesu Christi waren, und so einen sichtbaren Beweis ihrer göttlichen Auserwählung gaben.

Im ersten Teil (Kap. 1–3) geht der Blick in recht persönlicher und historischer Weise zurück zur klaren Bekehrung und dem wunderbaren christlichen Zeugnis der Thessalonicher, als auch zum Dienst des Paulus unter ihnen. Paulus hatte in Anwesenheit dort viel über den christlichen Glauben gelehrt (viele Lehrthemen werden angespielt), aber wollte sie auch in seiner Abwesenheit weiter befestigen, trösten und ermuntern. Sie waren in kürzester Zeit aus Glaubensnachahmern zu Glaubensvorbildern geworden, die in Bekehrung, Dienst und Erwartung Jesu Früchte zeigten. Paulus hatte sich ihnen gegenüber sowohl zart wie eine stillende Mutter als auch wie ein strenger, den Charakter erziehender, Vater erwiesen. Sie hatten den Unterschied zwischen bloßem Menschenwort und wahrem, kraftvollem Gotteswort verstanden und in Glaubensgehorsam umgesetzt. So stehen der christliche Glaube und die christliche Liebe, gegründet in Gottes Wort, im Mittelpunkt dieses Abschnitts.

Im zweiten Teil (Kap. 4–5) richtet Paulus den Blick seiner Leser lehrhaft und hirtenhaft ermahnend in die Zukunft und gibt praktische Anweisung für ihre geistliche Weiterentwicklung. Er gibt der christlichen Hoffnung auf die Auferstehung, die Entrückung der Gemeinde (4:15-18 )und die Wiederkehr Christi ein festes Glaubensfundament und ermahnt zu praktischem Ausleben dieser Hoffnung in Heiligkeit und Liebe und einem aus Bruderliebe motivierten fleißigen Lebenswandel. Der „Tag des Herrn“ würde danach nur die in Finsternis sitzenden Ungläubigen wie ein Dieb unangenehm überraschen.

Kennzeichnend für diesen Brief sind viele Trostworte, die vielen Gebete, einige Triaden (z.B. „Glaube, Liebe, Hoffnung“ 2x), die häufige Nennung des Namens des Herrn (kyrios, ca. 25x), und dass am Ende jedes Kapitels Jesu Kommen genannt wird.

Der Autor Paulus (1:1; 2:18) schreibt (mit Silvanus und Timotheus) an die Gemeinde in Thessalonich mit vielen persönlichen Details. Timotheus hatte von dort Nachrichten gebracht (3:6).

(Bild: Rekonstruktion des Stadtplans der antiken Stadt Thessaloniki (PNG); Stadtinformationen (wikipedia))