SPRÜCHE | Göttliche Lebensweisheit
Das Buch der „Sprüche Salomos“ umfasst mehrere Sammlungen von Weisheitssprüchen, die in Form poetischer Vergleiche göttliche Weisheit lehren.
Die Sprüche wollen göttliche Wahrheiten intellektuell vermitteln, um Klugheit und Verständnis zu wecken, diese jedoch stets auch in das praktische Leben spiegeln. Die Sprüche lehren mit diesem Praxisbezug echte Weisheit, die sich durch Gottesfurcht auszeichnet und durch kreativ formulierte Wiederholung didaktisch klug als göttliche Moral einschärft. Typische Spruchform ist die ausgewogene Antithese, bei der die Weisen den Toren und die Guten den Bösen (usw.) gegenüber gestellt werden. Das Herz (Einstellungen), die Lippen (Reden) und die Beziehungen (v.a. Frauen) werden wiederholt angesprochen.
In Kap. 1-9 wird die Jugend mit 15 Weisheitslektionen ermahnt. In Kap. 10-22 folgen dann ca. 375 Sprüche Salomons in Form kurzer Maximen in einer großen Vielfalt von Themen. Dann folgen zwei Reihen von Worten der Weisen (Kap. 22-24) und die von Hiskias Männern gesammelten Sprüche Salomos (Kap. 25-29). Nach den Sprüchen Agurs (Kap. 30) folgen Worte Lemuels (bzw. seiner Mutter), die am Ende in einem Lobpreis der vollkommenen Frau gipfeln (Kap. 31).
Wenn Salomo Autor (oder Sammler/Redakteur) der Kap. 1-24 ist, Hiskias Männer der Kap. 25-29, dann könnte man die Entstehungszeit auf ca. 971 vChr bis etwas nach 686 vChr (Ende Hiskias) ansetzen. Die Identität der Autoren Agur (Kap. 30) und Lemuel (Kap. 31) ist jedoch nicht klar.