HOSEA | Ehebruch und Bundestreue

HOSEA | Ehebruch und Bundestreue

Das Buch Hosea beschreibt Gottes treue Bundesliebe für sein erwähltes Volk Israel trotz dessen Treulosigkeit.

Kapitel 1–3 schildern, wie Gott durch Hoseas Familienleben die Situation eines treuen Ehemanns mit seiner ehebrecherischen Ehefrau Gomer vor die Augen seines Volkes stellt. Ihre drei Kinder bekommen bedeutungsvolle Namen: Sohn Jisreel, Tochter Lo-Ruchama (Nicht-Geliebte) und Sohn Lo-Ammi (Nicht-mein-Volk). Hosea muss sich von der untreuen Gomer scheiden, erwirbt sie aber später wieder unter großen Kosten zurück.

In Kapiteln 4–14 liefert Gott die Deutung dieses Geschehens auf das ehebrecherische Israel und dessen treuen (Ehe-)Bundespartner Jahwe. Gott trennt sich eine Zeitlang von Israel (Scheidungsformel: 1:9), wird sich Israel aber nach einer unausweichlichen Gerichts- und Strafzeit (Kap. 7-10) sicher wieder in barmherziger Liebe zuwenden. Gottes feste Absicht zur Wiederherstellung Israels zeigt sich im gnädigen Bußruf, dem Israel offenbar folgen wird. Dann schenkt Gott Israel völlige Wiederherstellung (Heil).

Beide Buchteile bewegen sich so durch den Zyklus: Sünde, Gericht und Heil. Die wesentliche Sünde ist der „geistliche Ehebruch“ in der Götzenverehrung (z.B. Baal). Aber auch andere Sünden werden genannt. Die Gegenüberstellung von Gericht und Heil erfolgt 5mal hintereinander durch entsprechende Abschnitte.

Autor ist der Prophet Hosea, Sohn des Beeri (1:1-2), der zurzeit der jüdischen Könige Ussija bis Hiskia und des israelitischen Königs Jerobeam lebte (s. Diagramm).

(Bildquelle: Alois Wagner, München: AT-Chronologie (Auszug), Studienmaterial)