HABAKUK | Durch Glauben leben

HABAKUK | Durch Glauben leben

Das Buch Habakuk schildert die klassischen Glaubensanfragen angesichts des Erfolges der gottlosen Mächte (und des Misserfolges der „Erwählten“), und wie Gott durch Offenbarung seines Wesens und seiner Ratschlüsse im Glaubenden wieder freudigen Anbetungsjubel bewirkt.

Habakuk hat offenbar lange und mit viel Rufen das „klassische“ Glaubensproblem vor Gott gebracht: Warum lässt ein heiliger Gott den unheiligen, götzendienerischen Gottlosen die erfolgreiche Unterdrückung des gerechten Gottesvolkes zu? Mitten in dieser Klage leuchtet der Strahl wahrer Gotteserkenntnis auf: Gott ist heilig und wir daher das Böse sicher strafen (1:12-13).

Gott erbarmt sich über Habakuk und kuriert sein durch menschliche Kurzsichtigkeit verursachtes Fragen mit dem Turm prophetischer Weitsicht auf das souveräne Handeln Gottes in der Weltgeschichte (2:1-3). Nach diesem Perspektivenwechsel erkennt Habakuk sowohl das fest beschlossene „Wehe!“ Gottes (5x) über Böse, Gottlose und Götzendiener, aber er darf auch das Lebensprinzip „Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben“ (2:4) und die Herrlichkeit Gottes im Heil erblicken (2:14.20). (Hab 2:4 wird im NT mit verschiedener Betonung 3fach zitiert: Römer 1:17; Galater 3:11; Hebräer 10:38.)

Die sicheren Zusagen Gottes in der Prophetie führen zu freudiger Gottesfurcht (3:2) und stimulieren einen anbetenden Lobgesang über Gottes vollmächtiges Wunderwirken in der Schöpfung und im Lenken und Richten der Völker. Auch hier der Lichtschein eschatologischer Glaubenserkenntnis, dass Gott das alles zum Heil seines Volkes und Seines Gesalbten tut. Habakuk endet sein Lied im Lobpreis der Freude und der Ermutigung im Heil seines Bundesgottes Jahwe.

Der Autor Habakuk war ein Prophet (1:1) und kannte die (kommende) Unterdrückung seitens der Chaldäer (1:6f).

(Bildquelle: John MacArthur: Studienbibel, S.43 (Auszug). 1. Auflage. Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 2002.)