Jeder tat, was recht war in seinen Augen

Jeder tat, was recht war in seinen Augen

Das Buch der Richter ist ein starker Kontrast zu der Zeit unter Josua. Die Zusammenfassung lautet: „In jenen Tagen war kein König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen.“ (Richter 21:25; vgl. 19:24; 17:6). Es gab noch keinen von Gott eingesetzten König (Richter 17:6). Auch Gottes direkte, absolute Autorität (Theokratie) wurde abgelehnt und ersetzt durch Autokratie, Autonomie und Götzendienst.

In Simson wird das Beherrschtwerden von den eigenen Augen frappierend dargestellt. Er ließ sich von seinen Augen leiten, auch gegen Gottes Gebote (z.B. Richter 14:7 „sie war recht in seinen Augen“). Letztlich stachen die Feinde des Volkes Gottes, die Philister, ihm die Augen aus (Richter 16:21). Gott erlaubte es ihm, als letzte Tat seines Lebens, „eine einmalige Rache zu nehmen“ für seine beiden Augen (Richter 16:28).

Alle 12 Richter waren, obwohl sie von Gott für die eine oder andere Rettung des Volkes gebraucht wurden, selbst vom Niedergang gekennzeichnet: jeder hatte größere oder kleinere Schwächen und Fehler. Es würde aber noch bis ca. 1000 vChr dauern, bis die Richterzeit von der vom Volk verlangten Monarchie unter König Saul abgelöst würde.