MICHA | Gottes Urteil, Gericht und Hoffnung

MICHA | Gottes Urteil, Gericht und Hoffnung

Das Buch Micha beschreibt in drei Botschaften Gottes Urteil und Gericht über Israel und Juda, aber auch das nach Gerichtszeiten sicher kommende Heil im Friedensreich des ewigen Herrschers.

Micha macht deutlich, dass der echte Glaube sich auch in praktischer Heiligung und Gerechtigkeit zeigen muss. Stolzer Götzendienst, Korruption der herrschenden Klasse von Führern und falschen Propheten und die Unterdrückung des einfachen Volkes sind Verstöße gegen das Gesetz, die Gott an Nord- wie Südreich zornig strafen wird (Kap. 1-3).

Micha gibt aber auch ein Trostwort mit Blick auf das „Ende der Tage“, in der in Zion wieder zentral das Wort und der ewige Herrscher regieren werden. Er beschreibt die 11 Merkmale seines künftigen Friedensreiches und was der Reichsaufrichtung voraus geht (Kap. 4). (Hier scheinen textliche wie inhaltliche Parallelen zu Jesaja auf.) Er offenbart u.a. Geburtsort, Stamm und ewige Herkunft des Friedensherrschers, seine Herrschaft, sein Königsein und seinen Frieden (4:1-7; 5:1.3). Er macht aber auch klar, dass nur ein „Überrest Jakobs“ dieses Reich erleben werden (2:12; 5:2.6.7). Um dazu zu gehören ist Umkehr und eine gute Gottesbeziehung notwendig, die vom Halten des Gebotes Gottes, treuer Bundesliebe und Demut vor Gott gekennzeichnet ist (6:8).

Abschließend lesen wir von Michas Klage über die Sünden und seiner Fürsprache vor Gott (7). Er vertraut völlig und demütig seinem Gott (7:7-9), erwartet den „kommenden Tag“ und erfleht die Hirtentreue Gottes gegenüber seinem Volk. Als Gott darauf mit Verheißung von Wundern antwortet, reagiert Micha mit der wunderbaren „Micha-Doxologie“ (7:18-20).

Der Autor Micha stammt aus Morescheth im Südreich und wirkte zur Zeit der Südreich-Könige Jotham, Ahas und Hiskia (s. Diagramm). Seine Botschaften betrafen aber sowohl Süd- wie Nordreich (Samaria, Jerusalem). Poesie und Wortspiele kennzeichnen seinen Literaturstil. Der Ruf zur Umkehr (6) deutet auf eine Abfassungszeit noch vor der vernichtenden Invasion.

(Bildquelle: Alois Wagner, München: AT-Chronologie (Auszug), Studienmaterial)