HAGGAI | Baut das Haus Gottes!

HAGGAI | Baut das Haus Gottes!

Das Buch Haggai beschreibt, wie Gott in einer kritischen Zeit des Tempelwiederaufbaus durch den Propheten Haggai zum Herzen des Volkes redet, sie zu neuer Hingabe an den Tempelbau und zur Heiligung auffordert und seinen reichen Segen als Belohnung verspricht.

Offenbar war der Tempelbau zum Erliegen gekommen, man hatte sich anstelle dessen dem Ausbau der eigenen Häusern gewidmet. Es fehlte also nicht an Geld, sondern an Herzenshingabe und Bewusstsein, warum sie aus Babel wieder heimgekehrt waren: „Richtet euer Herz auf eure Wege!“ (1:5-7). Gott hatte darauf mit Entzug des landwirtschaftlichen Segens geantwortet. Diese Botschaft führte bei Führern und dem ganzen „Überrest des Volkes“ zur Umkehr (1:14).

Ein Entmutigungsgrund mag auch die Ärmlichkeit des Wiederaufbaus gemessen am vernichteten Ersten Tempel gewesen sein. Gott sagt aber, dass dieser Zweite Tempel herrlicher als der Ersten Tempel sein wird, wenngleich er noch nicht so prunkvoll war (2:9).

Gott ruft in einer dritten Botschaft dazu auf, den Mangel an Heiligkeit in der Priesterschaft zu beseitigen. Auch dieser Aufruf ist an die Herzen (3x) gerichtet und wird mit Gottes Segensverheißung belohnt (2:19).

In der vierten Botschaft richtet sich Gott alleine an Serubbabel und prophezeit ihm den sicheren Ausgang der Geschichte und eine sichere Belohnung in der Erwählung und lobt und motiviert Ihn damit für seine schwere Arbeit.

Der Autor Haggai war Prophet und lebte zur Zeit des Landpflegers Serubbabel und des Hohenpriesters Josua wohl im nach-exilischen Jerusalem, in dem der Tempelwiederaufbau zu Gange war. Seine vier genau datierten Botschaften sagte er im zweiten Regierungsjahr des Darius innerhalb von knapp vier Monaten zu Serubbabel und Josua, die spezielle letzte nur an Serubbabel. Auffallend häufig betont Haggai, dass er ein „Bote Gottes“ und „Prophet Gottes“ ist und dass seine Botschaften von Gott kamen („so spricht Jahwe/Jahwe Zebaoth“, „Wort Jahwes“).

(Bildquelle: John MacArthur: Studienbibel, S.43 (Auszug). 1. Auflage. Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 2002.)